Aktivitäten und Aufrufe des heimatkundlichen Treffs Großheubach

Vor 25 Jahren verstarb Schwester Treuwina

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Genau 99 Jahre, von 1886 bis 1985, gab es in Großheubach Klosterschwestern, die im Elisabethenstift ihren Dienst taten. Eine davon war Schwester Treuwina, ihr bürgerlicher Name war Maria Braun.

Sie kam am 15. März 1914 in Zeilitzheim (heute Landkreis Schweinfurt) zur Welt und hatte ihr Profess am 15. Oktober 1939 in Würzburg. Noch im 2. Weltkrieg kam Schwester Treuwina nach Großheubach und blieb hier über 40 Jahre lang. Ihr verdienstvoller Einsatz für die Kranken, Alten und Hilfsbedürftigen ist hier unvergessen. Sie war Leiterin der St.-Elisabethen-Anstalt.

In dieser Funktion war sie eine kompetente ärztliche Ratgeberin, die schon fast einen Arzt ersetzen konnte. Viele Großheubacher gingen bei leichteren Fällen nicht zu ihrem Hausarzt, sondern zu Schwester Treuwina. Sie hielt auch viele Nachtwachen bei Schwerkranken. Für ihren unermüdlichen Einsatz erhielt sie von Regierungspräsident Philipp Meyer das Bundesverdienstkreuz.

1985, als die Nonnen vom St.-Elisabethenstift abgezogen wurden, musste auch Schwester Treuwina Großheubach verlassen. Zuvor ernannte sie die Gemeinde Großheubach aber noch zur Ehrenbürgerin. Die Feier für Schwester Treuwina im Alten Rathaus war auch gleichzeitig die Abschiedsfeier für die anderen Schwestern (Theobaldine und Ashildis) und die Hausangestellte Agnes Wehner.

Schwester Treuwina verbrachte ihren Lebensabend in Hofheim-Eichelsdorf im Landkreis Haßberge, wo sich bis 2008 der Altersruhesitz der Schwestern des göttlichen Erlösers befand. Sie verstarb vor 25 Jahren, am 24. Januar 1991, im Kloster Eichelsdorf im Landkreis Haßberge. Seit 2010 ist in diesem ehemaligen Kloster „St. Alfons“ ein Therapiezentrum für Suchtkranke untergebracht.

Matthias Klotz

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