Aktivitäten und Aufrufe des heimatkundlichen Treffs Großheubach

40 Jahre Großheubacher Amtsblatt

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Wie erfuhren die Großheubacher von den amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde? Der Vorläufer der heutigen „Großheubacher Nachrichten“ war der Ortsdiener, der die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde an verschiedenen Stellen im Ort verkündet hat. Um auf sich aufmerksam zu machen, hatte er eine Schelle (Glocke). Der letzte Ortsdiener in dieser Tätigkeit war der „Schelle-Karl“. Er hieß Karl Stock (1923-2016) und war auch Wirt der „Bretzel“.

Aus verschiedenen Gründen (z.B. höheres Verkehrsaufkommen) ging man in den 1970er Jahren dazu über, die gemeindlichen Bekanntmachungen nur noch schriftlich auf ca. 10 – 15 im Ort verteilten Anschlagtafeln auszuhängen.

In den Jahren 1978-1980 gab die Werbegemeinschaft Großheubach sporadisch – meist vor Markttagen – ein Mitteilungsblatt heraus. 1979/80 entschloss sich die Gemeinde, ein eigenes Mitteilungsblatt herauszugeben. Die erste Ausgabe der „Großheubacher Nachrichten“ erschien am 9. April 1980. Der damalige Bürgermeister Franz Hegmann schrieb dazu:

Der Marktgemeinderat hat beschlossen, für die Einwohnerschaft ein Amts- und Mitteilungsblatt herauszugeben, das Sie über kommunale Ereignisse unserer Gemeinde unterrichten wird. Die bisherigen ortsüblichen Bekanntmachungen werden mit Erscheinen des Mitteilungsblattes eingestellt.

Das Mitteilungsblatt erscheint künftig jede 2. Woche und ist keine Konkurrenz für Ihre Tageszeitung. Es wird durch die Gemeinde den Haushaltungen kostenlos zugestellt.

Die „Großheubacher Nachrichten“ wurden im ersten Jahr, 1980, von der Firma Krug in Würzburg, gedruckt. Auch das Layout wurde dort angefertigt. Im Januar 1981 übernahm die Werbegemeinschaft Großheubach das Layout, den Druck übernahm Erich Grasmann in einer Auflagenhöhe von 1800 Stück. Mitte 1981 stieg die Firma Krug aus dem Vertrag aus und 1982/83 kündigte auch die Werbegemeinschaft die Mitherausgeberschaft auf. Erich Grasmann übernahm neben dem Offset-Druck auch die Herausgeberschaft und das Layout in Eigenregie.

Die Druckwerkstätte befand sich von 1981 bis 1985 in Miltenberg, anschließend in der Industriestraße 10 in Großheubach, und von Mitte der 1990er Jahre bis 2000 bei Herbert Straub in der Hauptstraße 47 hinter der früheren Gaststätte „Grüner Baum“.

Ab 2000 wurden die „Großheubacher Nachrichten“ im Hintergebäude der im selben Jahr übernommenen Postagentur neben dem Neuen Rathaus gedruckt. Ab Nr. 8/2003 wurden die Titelbilder der „Großheubacher Nachrichten“ farbig. Von 2014 bis 2016 befand sich die Druckwerkstätte in der Kirchstraße 7.

Im Jahr 2015 zog sich Erich Grasmann aus Altersgründen und gesundheitlichen Gründen aus dem Geschäft zurück und betrieb noch bis zum 5. Juni 2018 die Post-Agentur in der Kirchstraße 5.

Ab dem 1. September 2015 (Nr. 17/2015) übernahm die Firma Hansen Werbung, Kleinheubach, die Großheubacher Nachrichten und veröffentlicht sie bis heute. Gedruckt werden sie in einer Auflage von 2700 Exemplaren bei der Firma Dauphin im Auweg 23.

Matthias Klotz

Für die Unterstützung zu diesem Beitrag bedanke ich mich bei Bürgermeister Günther Oettinger sowie bei Erich und Gisela Grasmann. Das Foto vom Schelle-Karl stellte uns sein Sohn Karl-Heinz Stock zur Verfügung. Vielen Dank!

Foto Schelle-Karl: Karl-Heinz Stock
Fotos der Großheubacher Nachrichten: Heimatkundlicher Treff Großheubach

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